Es Büttertsfrelä
"In der Büttert geht's um"
An der Straße Münnerstadt-Bad Königshofen liegt westlich von Kleinwenkheim ein bewaldeter Höhenzug mit dem Namen "Büttert" . Von dieser Büttert handelt folgende Sage: Noch um 1900 sprach der Volksmund vom "Männchen im Büttert". Neuerdings heißt es "'s Bütterts Frelä geht um". In altersgrauer Zeit hauste hier im Büttertswald auf einer festen Burg ein böser und unbarmherziger Ritter, dem die ganze Markung zu eigen war. Dieser Raubritter bedrückte grausam seine Untertanen und führte mit seinen Helfershelfern in der ganzen Umgebung gar manchen rücksichtslosen Raub aus. Seine geraubten Schätze verwahrte er unter seiner Burg in einem tiefen Gewölbe. Dieser Herr von Büttert war der Schrecken weit über seinen Burgbereich hinaus und so kam es, daß die Burg meilenweit im Umkreis gemieden wurde. Elend und verlassen und unausgesöhnt mit dem Herrgott starb dieser grausame Herrscher. Zur Strafe muß er nun heute noch nach vielen hundert Jahren am Ort seiner Greueltaten büßen und der Volksmund sagt: "Auf der Büttert geht's um!" Die Überlieferung erzählt, daß dieses Bütterts-Männchen schon oft gesehen worden ist. Es zeigte sich besonders den Jägern, die abends spät noch in dieser Waldabteilung auf dem Anstand saßen. Die geraubten Schätze sollen heute noch im unterirdischen Gewölbe liegen. Auf Grund dieser Überlieferungen sollen im Laufe der Zeit von der umliegenden Bevölkerung die letzten Reste der Burg abgebrochen worden sein. Um zu dem Schatzgewölbe zu gelangen, brach man sogar die Grundmauern des Turmes heraus, jedoch ohne Erfolg. Alle Steine wurden weggefahren und so kam es, daß heute niemand mehr weiß, wo der wirkliche Standort der Burg war. Kleinwenkheimer Bürger haben um 1875 versucht, diese Gewölbe zu finden und die Güter zu heben, alle unternommenen Grabarbeiten führten zu keinem Erfolg. Wenn heute noch die furchterregende Redewendung
"'s Bütterts-Frelä geht um!" von Müttern ihren unfolgsamen Kindern gegenüber gebraucht wird, so kann die Vermutung daraus gefolgert werden, daß noch etwas von der schrecklichen Angst jener schlimmen Raubritterzeit im Volksmund fortlebt. Aus dem unbarmherzigen Ritter ist mit der Zeit etwas milder ausgedrückt "'s Bütterts-Frelä" entstanden .